Montag, 10. April 2017

Inneres Chaos in Perfektion

Ich weiß gar nicht wie viele Gefühle und Themen gerade gleichzeitig da sind. Da ist so ein Wust in mir. Schon in meinen Träumen letzte Nacht waren da so viele unterschiedliche, eindrückliche Gefühle und Begegnungen, so viele Themen, die ich gerade überhaupt nicht mehr greifen kann. Mal fällt mir die Szene wieder ein, mal eine andere und irgendwie würde ich mir gerne jede einzelne nochmal genauer anschauen, aber sie entschwinden genauso schnell wieder wie sie kommen. Dann sind da innere Bilder, die plötzlich auftauchen und denen ich auch gerne nachgehen würde, weil ich das Gefühl habe, dass sie wichtig und heilsam sind. Aber auch das gelingt mir nicht so richtig.

Nun will ich versuchen, die Eindrücke mal aufzuschreiben. Vielleicht hilft mir das, mich zu sortieren.

Da war gestern im Halbschlaf das Bild, dass mich das Leben gerade mit voller Kraft nach vorne schiebt, anschiebt, so kräftig, dass ich fast mit dem Laufen nicht hinterher komme. Gleichzeitig habe ich gerade das Gefühl, dass dennoch nichts im Außen passiert, nichts vorwärts geht.

Heute Nacht dann Träume, so viele verschiedene, so viele unterschiedliche Szenarien und immer der Eindruck, dass in mir ganz viel passiert. Da war tiefe Liebe für einen Menschen, absolute Enttäuschung und Verletzung bezüglich eines anderen Menschen, Wut und Aggression bei wieder einem anderen Menschen. Dann das Bild, dass die Wirbelsäule in meinem unteren Rücken wieder flexibel werden soll, dass ich damit arbeiten soll, dass das gerade wichtig ist. Dazu fällt mir eine Nachricht wieder ein, in der ich kürzlich auf eine geistige Wirbelsäulenbegradigung hingewiesen wurde, die jetzt wahrscheinlich wirklich gut tun würde.

Heute Morgen das Bild, dass in mir ein wärmendes Feuer entzündet wurde, das mich von innen heraus wärmt und all den kalten, eisigen Wind aus meiner Kindheit nachträglich abhält. Das Feuer brennt so warm in mir, dass es im Außen wehen und stürmen kann wie es will, mir wird nicht kalt, das kann mir nichts anhaben. Tatsächlich habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass mir innere Wärme fehlt und tatsächlich kann ich im Moment Wind und vor allem kalten Wind überhaupt nicht haben. Der tut mir fast körperlich weh und ich sehne mich nach Wärme, mag nicht rausgehen, sehne mich vor allem nach innerer Wärme, nach Geborgenheit. Manchmal wenn ich mir dann ein Körnerkissen warm mache und es mir z. B. ans Gesicht halte, muss ich weinen, weil diese Wärme so gut tut, weil mir so sehr nach Geborgenheit ist. Der Gedanke, dass nun ein Feuer in mir brennt, das mich von innen wärmt, ist sehr schön. Dieses Bild würde ich gerne vertiefen und genießen, doch da ist so viel anderes.

Dann die ständige Frage, wie ich die heilsame Gemeinschaft leben kann, nach der mir ist. Wie sich meine Arbeit jetzt gestalten will. Will ich reisen? Und wenn ja wie, auf welche Art und wohin, mit wem und was will ich auf den Reisen machen? Wie will ich Menschen begegnen und wo? Wie sollen diese Zusammentreffen sein? Auch ist die ständige Frage da, wie ich mein Buch noch mehr in die Welt bringen kann und dann kommt immer wieder sofort die innere Antwort: "Hab Geduld! Es arbeitet für dich und geht seinen Weg. Du musst gerade nichts dafür tun."

Gerade fällt es mir schwer zu unterscheiden, in welchen Belangen es etwas zu tun gilt und in welchen ich einfach Geduld haben brauche und nichts machen muss, weil das Leben für mich arbeitet und alles zur rechten Zeit kommt. Wo soll ich noch hinschauen und wo ist es nicht mehr nötig? Welche Themen brauchen wirklich Aufmerksamkeit und welche sind nur noch da, weil ich ihnen zu viel Aufmerksamkeit schenke?

Das alles arbeitet gerade in mir. Es ist mal wieder ein Tag, an dem ich mich wie geschüttelt und gerührt fühle. Und jetzt in diesem Augenblick fällt mir ein Satz ein, der mir immer ganz gut tut: "Wenn du nicht weißt, was du tun sollst, tu gar nichts!".

Ich glaube, das mache ich jetzt auch. Nichts! ♥

Genauso sieht es in mir aus!
Foto: Anja Reiche